„Das nationale Epos Spiegel der deutschen Seele"
Die Nibelungen
Wolfgang Seidenberg und Gabriele Welker
Premiere am 8. November 2007 in Waldkraiburg
9. November 2007 bis 30. Januar 2008
18. September bis 9. November 2008
Die exzellente, ausnahmslos überzeugende Darstellerriege haucht dem Ideengerüst mit Spielfreude und schauspielerischer Brillanz mühelos Leben ein. OVB - Premierenkritik
Szenenfoto
Monika Guthmann und Daniel Pietzuch
Zur Handlung:
Siegfried aus Xanten wirbt um die schöne Kriemhild, Schwester des Burgunderkönigs Gunther. Der Besitz des Zauberschwerts Balmung und einer Tarnkappe sowie seine fast gänzliche Unverwundbarkeit eilen seinem Ruf voraus. Kriemhild verfolgt entzückt das Kräftemessen der Burgunder mit dem jungen Recken und lässt sich gern auf sein wortkarges Werben ein. König Gunther will der Vermählung jedoch nur unter der Bedingung zustimmen, dass Siegfried ihn bei seiner eigenen Brautwerbung um die widerspenstige Königin Brunhild unterstützt. Die stolze Brunhild fordert alle ihre Bewerber zum Zweikampf heraus, nur der Sieger soll sie als Braut nach Hause führen. Siegfried muss sich als Gunthers Vasall ausgeben und mit Einsatz der Tarnkappe dem schwachen König zum Sieg verhelfen. Brunhild jedoch ahnt die Täuschung, sie gibt König Gunther zwar ihr Ja-Wort, widersetzt sich ihm nach der königlichen Doppelhochzeit aber noch weiter, so dass schließlich Siegfried - wieder unter der Tarnkappe - sie in der Hochzeitsnacht anstelle von Gunther überwinden muss.
Kriemhild findet bei Siegfried Brunhilds Brautgürtel und er gesteht ihr den Betrug. Als Brunhild Kriemhild beleidigt und Siegfried als Vasallen ihres Gatten König Gunther bezeichnet, kann die gekränkte Kriemhild das ihr anvertraute Geheimnis nicht mehr für sich bewahren. Nun fordert Brunhild Rache und Hagen von Tronje ersinnt eine List. Er bringt Kriemhild dazu, ihm Siegfrieds einzige verwundbare Stelle zu verraten, und ersticht ihn auf der Jagd. Nach dem grausamen Mord vergräbt sich Kriemhild in Selbstvorwürfen und wünscht nichts sehnlicher, als sich an Hagen zu rächen. Als der Hunnenkönig Etzel um ihre Hand anhält, wittert sie ihre Chance auf Vergeltung, und willigt ein. Sie lädt die Burgunder zu einem großen Fest an Etzels Hof, um endlilch Siegfrieds Mörder zu bestrafen. Die Burgunder weigern sich aber, Hagen von Tronje auszuliefern, und es kommt zu einer grausamen Schlacht, bei der Hagen Etzels und Kriemhilds Sohn ermordet, ehe er von Kriemhild mit dem Schwert Balmung erstochen wird.
„Deutschland feiert die Sagengestalten.
Darum sind die Nibelungen plötzlich so cool...“
Horákovás Kulturstück (S.7) Bild, 18.8.06
Sebastian Feicht
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Monika Guthmann
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Matthias Heidepriem
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Dieter Goertz
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Nibelungenlied
Das "Nibelungenlied", ein mittelalterliches Heldenepos, wurde um 1200 als Niederschrift der mündlich überlieferten Nibelungensage in der damaligen Volkssprache Mittelhochdeutsch aufgeschrieben. Es geht auf die Zeit der Völkerwanderung zurück und verarbeitet u.a. die historisch überlieferte Zerschlagung des Burgunderreiches um 436 durch das römische Heer und deren hunnische Hilfstruppen.
Neben Richard Wagners "Ring des Nibelungen" ist die Theaterfassung "Die Nibelungen" bestehend aus den drei Teilen "Der gehörnte Siegfried", "Siegfrieds Tod" und "Kriemhilds Rache" von Friedrich Hebbel wohl die bekannteste. Hebbels Schauspiel ist weit mehr als ein Heldenepos, es ist ein Drama menschlicher Leidenschaften um Betrug und Verrat. Der erste Betrug löst eine mörderische Kette von Racheakten aus, in deren Verlauf alle zugrunde gehen.
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SCHAUSPIEL VON FRIEDRICH HEBBEL
Bühnenfassung von Ina und Celino Bleiweiss
… das Heldenthema:
Siegfried ist der beispielhafte
Held in der deutschen Geschichte, der Hunderttausenden den Vornamen gegeben hat.
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Gabriele Welker und Sebastian Feicht
Regie: Celino Bleiweiss
Co-Regie: Ina Bleiweiss
König Gunther - Daniel Pietzuch
Giselher, sein Bruder - Maximilian Berger
Gerenot, sein Bruder - Maik van Epple
Ute, die Mutter - Angelika Auer
Kriemhild, die Schwester - Gabriele Welker
Hagen Tronje - Wolfgang Seidenberg
Siegfried - Sebastian Feicht
Volker, Spielmann - Matthias Heidepriem
Brunhild - Monika Guthmann
Kaplan, Markgraf Rüdeger - Dieter Goertz
König Etzel - Sebastian Feicht
Werbel - Monika Guthmann
Bühnenbild: Peter Grosz
Kostüme: Annemarie Rieck
Musikalische Einrichtung: A. Zeppenfeld
Gabriele Welker und Dieter Goertz
Die Inszenierung
Regisseur Celino Bleiweiss setzt in seiner Inszenierung zwei Schwerpunkte. Der erste ist der Kontrast zwischen den beiden Liebesbeziehungen, auf der einen Seite die wahrhaftige Liebe zwischen Kriemhild und Siegfried und auf der anderen Seite die durch Betrug entstandene Ehe König Gunthers mit Brunhild und deren Unheil bringende Verquickung.
Das zweite große Thema ist die ungeheure Konsequenz in der Verfolgung persönlicher Absichten. Die zwei entscheidenden Gegenspieler nach dem Tode Siegfrieds sind Kriemhild und Hagen, und zwischen diesen beiden entbrennt ein unerbittlicher Kampf, der alle anderen ins Verderben stürzt.
Die Inszenierung erzählt die Geschichte einer großen, leidenschaftlichen Liebe und läßt einen spannenden Krimi erleben.
Wolfgang Seidenberg
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Gabriele Welker
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Angelika Auer
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Daniel Pietzuch
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Maximilian Berger
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Maik van Epple
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"(…) Im Nibelungenlied werden die Männer an den Pranger gestellt. Es wird gezeigt, wie groß ihre Verschwörungsbereitschaft ist, wenn es darum geht, die Frauen zu belügen, zu betrügen und zu berauben.
(…) Ihr Drang, die Frauen durch Lug und Trug für ihre Zwecke zu manipulieren und weibliche Gefühle ungestraft zu missachten, führt zum Untergang auch der männlichen Heerscharen."
Von Berta Lösel-Wieland-Engelmann
Aus EMMA Februar 1983
Das Regie-Team Ina und Celino Bleiweiss
Celino und Ina Bleiweiss inszenieren das Theaterstück mit bravouröser Klarheit, wohltuender Stringenz und äußerster Präzision, und schaffen so eine erfrischend minimalistische, entschlackte Version des großen Klassikers. OVB - Premierenkritik
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